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  • Autorenbildroswithazatlokal

26.10.2020


Liebes Tagebuch,

ich bin es die Nanni.


Kennst du auch so Tage, wo dich nichts freut? Wo du nur herumlungerst und froh bist, wenn du deine Ruhe hast? So einen Tag hab ich heute.

Aber glaubst du, es gelingt mir, das Herumlungern? Pah, da kennst du die Hanni schlecht. Die hat ausgerechnet jetzt eine ihrer Aktiv-Phasen. Auf gut Deutsch: Ihr ist fad. Und was macht sie, wenn ihr fad ist? Genau, mich sekkieren.


Sie steht vor mir, den Schweif kämpferisch aufgepludert (sie glaubt, sie sieht damit bedrohlicher aus) und seitlich hin und her hopsend wie eine Boxerin im Ring. Ich tu so, als würde ich sie gar nicht sehen. Daraufhin hüpft die Hanni wie ein Springball vor meinem Sessel auf und ab und stupst mich jedes Mal, wenn sie oben ist, mit der Nase an. Ich beiße meine Zähne zusammen und ignoriere sie.

Das hält meine Schwester überhaupt nicht aus. Sie springt hoch und lässt sich mit einem Maunzer auf mich draufplumpsen.

Was zu viel ist, ist zu viel! Ich fauche sie an, hau ihr links und rechts eine runter und trete sie mit meiner Hinterhaxe. Ich erwische dabei ihren Popsch, ihr Heiligtum. Sie quiekt wie ein Schweinderl und springt von mir runter.

Ich hinten nach, bau mich in all meiner Pracht vor ihr auf und knurre sie grantig an. Und was macht die Hanni? Tänzelt vor mir herum und ladet mich zum Spielen ein. Also mir reicht`s. Ich hau ab. Draußen hab ich wenigstens meine Ruh.


Liebes Tagebuch,

ich bin es, die Hanni.


Es ist so fad, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Und die Nanni, die doofe Nuss, ist für nix zu haben.


Zuerst hab ich es mit Kickboxen probiert. Das kenn ich aus dem Fernsehen, das ist total lustig. Gut, nicht ihr Ding.


Nach kurzem Überlegen schmeiß ich mich in schönster Wrestling-Manier auf sie drauf und will sie in den Schwitzkasten nehmen, da watschend die mich doch glatt ab. Ich glaube, dass das gegen die Regeln ist. Wie sie mir dann auch noch den Hintern versohlt, flüchte ich.


Plötzlich steht die Nanni vor mir. Hat sie jetzt doch Lust auf ein wenig Abwechslung? Ich lade sie auf Miezekatzen-Art zum Spielen ein. Und was macht die blöde Kuh? Dreht sich wortlos um und verschwindet im Garten. So eine doofe Nuss aber auch.


Dann geh ich halt zu Frauli. Die spielt sicher mit mir. Wo ist sie denn? Oh, auf der Couch. Zeitunglesend. Juchuh, Frauli, ich komme!

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