Liebes Tagebuch,
Frauli kocht heute lauter leckere Sachen. Es riecht so gut, mir rinnt ständig das Wasser in meinem Mäulchen zusammen.
Ich bewege mich keinen Millimeter aus der Küche hinaus. Nicht, dass Frauli etwas in unsere Schüsselchen legt und ich bin nicht da!
Die Nanni, die doofe Nuss, hockt mitten in der Küche in einer ihrer Schachteln und fixiert Frauli mit ihren Blicken. Ab und zu kommt ein knarrender Laut aus ihrem Maul. Dazu muss man wissen, dass Nannis Stimme etwas eigen ist. Ich bin mir oft nicht sicher, ob ich ein knarrendes Scharnier oder die Nanni höre. Hihihi!
Dagegen ist meine Sprachmelodie ein wahrer Traum. Melodiös, samtweich, einschmeichelnd und angenehm. Aber was will man schon großartig von einer braungestreiften Katze mit fragwürdiger Herkunft erwarten?
Frauli lässt uns heute ganz schön lange zappeln, bis sie uns etwas abgibt. Das ist halt auch so eine Sache, die ich nicht verstehe. Das mit dem Aufteilen zwischen der Nanni und mir, meine ich.
Aber mein Frauli ist halt so gutmütig und will niemanden verletzen, wovon die doofe Nuss enorm profitiert. Und so landen auch in ihrem Schüsserl Guttis von Fraulis Mittagessen.
Im Klartext heißt das, ich muss mit dieser Katze, meiner Möchtegern-Schwester, ständig teilen. Ungerecht, oder?
Ehrlich gesagt, wenn es nach mir ginge … Nur weil wir zufällig im selben Haushalt wohnen - warum auch immer - glaubt die Getigerte mit mir verwandt zu sein. Frauli sowieso. Wie kommt Frauli bloß auf so eine Idee? Weil wir beide der Gattung der Miezekatzen angehören?
Und so wie die verwöhnt und verhätschelt wird, braucht die Nanni doch gar keine Extrawürste. Aber erklär das einmal meinem Frauli.
Da fällt mir ein, Wurst hat es auch schon länger keine mehr gegeben bei uns. Ob ich Frauli daran erinnern soll, welche zu kaufen?
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