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  • Autorenbildroswithazatlokal

03.01.2020



Liebes Tagebuch,

bei uns hat sich die Lage Gott sei Dank wieder beruhigt. Frauli kann manchmal so was von nervig sein!


Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Sonntag ist und wir nicht hinaus müssen. Die einzig wichtige Frage in der Früh ist: Geh ich jetzt gleich aufs Klo oder halte ich es noch ein wenig aus. An Fraulis Gesichtsausdruck erkenne ich, dass sie dieselbe Frage quält. Fast gleichzeitig beschließen wir, es nicht drauf ankommen zu lassen, sondern unseren Bedürfnissen nachzugehen.

Erleichtert schlendern wir dann gemeinsam in die Küche. Im selben Moment brettert die Nanni, die doofe Nuss, bei der Tür herein. Sofort schleimt sie sich bei Frauli ein. Und vorbei ist es mit dem Frieden.


„Ja, wo war denn meine Nanni. Ja, wo war sie denn? Ja, wo denn?“ Wenn ich nicht genau wüsste, dass diese Sätze aus Fraulis Mund kommen … Du weißt, was ich meine, liebes Tagebuch? Wo wird die doofe Nuss schon gewesen sein? Draußen? Bingo!

„Ja, so ein braves Mädi aber auch. Na, so eine brave Miezekatze.“ Wenn ich mir das noch länger anhören muss, wird mir schlecht. Was hat die braungestreifte Kuh denn schon Tolles vollbracht? Ich meine, außer dass sie im Garten war?

„Hast du Hunger? Na, komm her.“ Pfff! Mich fragt niemand, ob ich Hunger habe. Da wird es einfach vorausgesetzt. Mir wird die Schüssel hingestellt und das war`s. Aber die doofe Nuss, die muss man natürlich extra fragen, ob sie hungrig ist. Was Frauli wohl macht, wenn die Kackbraune mit „nein“ antwortet? Das Futter selber essen? Ohnmächtig werden? Mir die übriggebliebenen Reste unterschieben?


Es hätte so ein schöner Sonntag werden können. Echt jetzt! War ja klar, dass die Nanni wieder alles kaputt macht.


„Hanni, hast du keinen Hunger?“ Ach, auf einmal werde ich auch gefragt? Pfff!

„Komm her, Puppi. Das ist doch dein Lieblingsessen.“ Na, die haut sich ja mächtig ins Zeug. Frauli hat wohl ein schlechtes Gewissen mir gegenüber. Kann und soll sie auch, so wie ich hier behandelt werde.

„Na, was ist?“ Dräng mich nicht dauernd.

Auf einmal hat sie es eilig. Aber zuerst der Braungestreiften schön tun. Ist sie dir wieder abgehauen in den Garten? Brauchst du jetzt mich als Trostpflaster?

„Ich seh dir genau an, dass dir schon wieder eine Laus über die Leber gelaufen ist. Komm her, wir knuddeln.“ Was geht die meine Leber an? Und wie soll da eine Laus hinkommen? Aber gut, ich will einmal nicht so sein. Lass ich mich halt knuddeln.

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