Liebes Tagebuch,
stell dir vor, was mir passiert ist!
Ich beschmuse Frauli wie verrückt, sie darf mir ausnahmsweise sogar mein Bäuchlein streicheln. Na, eigentlich nur den Busen, weil Richtung Bauch – das mag ich gar nicht so gern.
Ich gluckse vor Freude. Frauli ist wieder da! Frauli kümmert sich wieder um mich! Hach, mein Frauli.
Ich lass sogar der Nanni ein wenig Platz auf Fraulis Schoß, was ich ansonsten ja nie-nicht machen würde. Weil, wo kämen wir denn da hin, wenn sich da eine Jede zwischen Frauli und mich drängen könnte. Tzzz!
Gerade wie Frauli säuselt: „Ach, meine Puppis, ihr habt mir so gefehlt“ (das IHR sagt sie nur, damit die doofe Nuss nicht flennt, davon bin ich überzeugt), grummelt es total heftig in meinem Bauch. Mir bleibt mein glückliches Gekicher in der Kehle stecken. Erschrocken halte ich die Luft an. Zu spät! Ein Mordsrülpser und ein Riesenfurz verlassen meinen zarten Körper.
„Hanni, du Schweinderl!“, schreit Frauli und hält sich die Nase zu.
Die Nanni reißt es fast von ihrem Sitzplatz. Ihre Ohren flackern wie zwei Kerzen im Sturm, die Glubschaugen schwellen zu Golfbällen an. Ihre Schnurrhaare auf der linken Seite flattern ganz aufgeregt, stürzen ab ins Bodenlose, hängen wie abgestorben traurig nach unten.
Die Schnurrhaare rechts hingegen bleiben die ganze Zeit regungslos in ihrer vorgesehenen Position, bewegen sich nicht einen Millimeter. Das sieht total lustig aus.
Ich gackere mehr als ich lache und ehe ich es mich versehe, entwischt mir neuerlich ein gewaltiger Furz. Mit etwas Glück bleibt mein neuerlicher Fauxpas unbemerkt.
Nee, ich scheine derzeit eine kleine Pechsträhne zu haben. Verlegen grinse ich Frauli und Nanni an. Vier weit aufgerissene Augen starren mich entsetzt an. Frauli stammelt: "Wie kann eine so kleine Katze derart stinken?"
Vielleicht hätte ich Nannis Portion nicht auch noch verputzen sollen? Aber wer kann bei Lachs schon nein sagen?
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