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  • Autorenbildroswithazatlokal

20.10.2020

Aktualisiert: 21. Okt. 2020


Liebes Tagebuch,

ich bin es, Frauli.


Merkwürdige Dinge gehen bei uns vor. Sehr, sehr merkwürdige Dinge.

Die Tatsache, dass meine Katzenmädels urplötzlich mit diesem roten Kater jeden Abend auf unserer Terrasse herumhängen und Yoga machen ist doch schon alleine Grund genug, um misstrauisch zu sein.

a) Sie sind bisher immer vor ihm geflohen

b) Er hat sie mit Genuss durch die Gegend gescheucht

c) Die Hanni fürchtet sich normalerweise dermaßen vor Fremden, dass sie erst gar nicht hinaus geht, wenn sich draußen etwas bewegt, was sie nicht zuordnen kann. Und wenn sie es zuordnen kann, erst recht nicht.

d) Obwohl ich ihnen jedes Mal beim Yoga zusehe, fragen sie mich nicht, ob ich mitmachen möchte. Und ich dränge mich unter Garantie nicht auf.


Seit gestern lungert da noch so ein Knabe bei uns herum. Ein graugetigerter Kater. Und wieder nehmen meine Mädel das total gelassen hin. Sogar meine Hanni. Da stimmt doch etwas nicht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten, sie haben meine Hanni unter Drogen gesetzt, damit sie so ruhig neben zwei fremden Katern sitzen bleibt. Aber würde die Nanni das zulassen? Auf alle Fälle werde ich auf der Hut sein und meine Katzenmädels nicht aus den Augen lassen.


Liebes Tagebuch,

ich bin es, die Nanni!


Es ist zurzeit so lustig bei uns, du glaubst es nicht. Nicht nur der Dominik besucht uns jetzt regelmäßig, auch sein Freund Maximilian macht mit bei unserem allabendlichen Yoga. Die zwei wohnen sogar zusammen. Der Maxi ist vor Kurzem beim Dominik eingezogen, damit der tagsüber nicht alleine ist. So hat es dem Dominik sein Frauchen den beiden erklärt.


Dass die Hanni bei uns so mitmacht, wundert mich schon ein wenig. Die hat doch ansonsten vor Allem und Jedem Angst. Ich glaube, sie bleibt nur mir zuliebe. Sie vermutet ja, dass die beiden Kater irgendetwas im Schilde führen. Mein Schwesterherz sieht sich einfach zu viele Krimis an. Aber ich finde es echt süß, wie sie sich um mich sorgt. Natürlich würde sie das niemals zugeben *kicher*.


Liebes Tagebuch,

ich bin es, die Hanni!


Stell dir vor, diese beiden Kater wohnen in Wahrheit zusammen. Pah, da tun die so, als wäre der Maximilian neu in der Nachbarschaft und dann teilen die sich ein Frauchen. Auf die Idee muss man erst einmal kommen!


Ich hoffe ja, dass denen das bald zu fad wird mit dem Yoga und dem Ganzen. Es war so schön ruhig hier, bevor die Nanni den Dominik aufgegabelt hat. Was die nur an ihm findet? Sie meint ja, es ist einfach lustiger so. Und dass sie schon immer Teil einer Katzen-Gang sein wollte. Hallo? Katzen-Gang? In ihrem Alter?


Gestern habe ich den beiden Knaben gesagt, dass ich nicht mehr zur Verfügung stehe, wenn`s noch kälter wird. Ich frier mir doch wegen zwei dahergelaufenen Katern nicht mein Popschi ab! Das hab ich aber nicht gesagt.


Heute bringen die mir doch glatt ein Leckerli mit. Erst wollte ich es ja gar nicht annehmen. Was, wenn es vergiftet ist? Oder mit Drogen präpariert? Wer sagt mir, dass das nicht KO-Tropfen sind?

Da steckt sich der Dominik das Stangerl in sein Maul, beißt davon ab und murmelt: „Es ist nur ein Leckerli, Hanni. Mehr nicht.“

Und siehst du, liebes Tagebuch, das macht mich eben stutzig. Erstens kann es denen doch wurscht sein, ob ich da draußen herumhock oder nicht. Und zweitens könnte es ja auch sein, dass die andere Seite vom Stangerl giftig ist. Pfff, die glauben wohl, ich bin total blöd!

Nein, nein, die führen etwas im Schilde, das lasse ich mir nicht nehmen.


Ich setz mich ja immer so hin, dass ich jederzeit bei der Katzenklappe hinein kann. Dass Frauli uns mit Argusaugen beobachtet, ist mir auch nicht entgangen. Da bin ich echt froh drüber. Ich glaube, der geht es wie mir.


Aber wir werden denen noch auf die Schliche kommen, mein Frauli und ich. Darauf kannst du Gift nehmen, liebes Tagebuch.

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