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  • Autorenbildroswithazatlokal

19.06.2020


Liebes Tagebuch,

stell dir vor, was heute passiert ist!


Die Nanni stürmt mit Karacho ins Wohnzimmer, dass mir ganz anders wird. Am Ende ist der rote Miezekater hinter ihr her?

Pfff, roter Kater, denkste. Nassgeregnet ist sie, die dumme Nuss. Und deswegen macht die ein Theater, als ginge es um Leben und Tod.


Na jedenfalls, wie die so reinsaust verspritzt die regelrecht Sturzbäche von Wasser und ich stehe auf einmal patschnass da. Die spinnt! Weißt du, wie unangenehm das ist, liebes Tagebuch? Erstens bin ich frisch gewaschen und zweitens sind diese Wasserspritzer saukalt. Und dabei verkühle ich mich doch so leicht.


Ich beschließe, die dumme Kuh zu ignorieren und ziehe mich auf die Couch zurück, um mein Fell wieder in Ordnung zu bringen. Und was macht die Nanni? Knotzt sich direkt neben mich. Ich fauche sie an, drohe ihr mit meiner Pfote, die Krallen kampfbereit ausgefahren. Da zwinkert die mir frech zu und schickt mir Küsschen! Die nimmt mich nicht einmal ernst. Ist das zu fassen?


Mein Gefühl sagt mir, dass Frauli jeden Moment heimkommt und so beschließe ich, im Vorzimmer auf sie zu warten. Tatsächlich geht im selben Moment die Tür auf und Frauli huscht mit einem Lächeln herein.

„Ja, Puppis, habt ihr schon gewartet?“ Ihr? Ich drehe mich um – Nanni sitzt hinter mir und grinst selbstzufrieden. „Ja, Nanni, du bist ja ganz nass. Komm her, wir müssen dich ganz schnell trockenrubbeln.“ Hallooo, und ich? Ich bin auch nass. Ich dränge mich zwischen Nanni und Frauli, die gerade Nannis Fell mit einem weichen Tuch bearbeitet. „Ja, Hanni, gleich.“ Gleich? Nimmt hier vielleicht irgendjemand einmal auch Rücksicht auf mich? Ich bin auch nass. Garantiert hab ich mich schon erkältet.


Ich spüre, wie meine Nase austrocknet, meine Augen rinnen, mein Hals zuschwillt. Mit letzter Kraft schmeiße ich mich nochmals zwischen die beiden. Aus meinem Mäulchen quetsche ich ein leises Röcheln hervor. „Hanni, was ist denn?“ Frauli schnuddelt mir die Wangen. Ich antworte mit einem kläglichen Miauen. Frauli lacht. „Hanni, deine Vorstellungen werden von Tag zu Tag besser. Wenn wir einmal Geldsorgen haben, gehen wir mit der Nummer auf Tour. Komm her, du eifersüchtige Nudel.“ Sie umarmt mich und busselt mich ab. Nummer? Was für eine Nummer? Glaubt die etwa, ich spiele das? Ich bin sterbenskrank und die macht sich einen Spaß daraus?


"Komm her, du kleine eifersüchtige Miezekatze", Frauli hebt mich hoch, wiegt mich hin und her. Hach, mir geht`s schon viel besser. Sicher bin ich bald wieder ganz gesund.

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