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  • Autorenbildroswithazatlokal

15.09.2020


Liebes Tagebuch,


ich liege jetzt schon den zweiten Tag auf der Lauer wegen meines Fresspakets. Keine Ahnung, wo sich dieser Paketbote herumtreibt.


Hm, vielleicht kann ich das Ganze ja rückgängig machen?

Natürlich, das ist DIE Lösung!


Da muss ich doch gleich einmal nachschauen … Ja, hier ist es. Oh, laut Bestellstatus nicht mehr möglich. Meine Bestellung wird heute um 16.00 Uhr zugestellt. 16.00 Uhr? Heute? Scheiße!

Warum ist mir das mit dem – wie heißt das? – Bestellung ändern, Bestellung stornieren (mir schwirrt der Kopf) nicht schon früher eingefallen, verdammt noch einmal?


16.00 Uhr. Wie spät ist es eigentlich? 15.45 Uhr. Hm.

„Nanni, kommt 15.45 Uhr vor 16.00 Uhr? Ich vertu mich da immer.“

„Was kommt nach fünfzehn?“

„Sechzehn?“

„Da hast du deine Antwort.“

„Aber da steht ja nicht fünfzehn, sondern 15.45 Uhr auf dem Laptop.“

Nanni schüttelt den Kopf, zeigt mir den Vogel und geht.

„Du musst mir helfen beim Postboten ablenken“, schreie ich ihr nach.

„Vergiss es!“, kommt es aus dem Garten zurück.


Mist, alles muss man alleine machen! Ich düse zum Küchenfenster und sehe gerade noch Frauli auf die Haustür zutraben. Na super, die hat mir gerade noch gefehlt. Wieso arbeitet die nicht länger, so wie andere Menschen auch? Also Zustände sind das in Fraulis Arbeit ...


„Hallo, Frau Zatlokal! Da hab ich aber Glück, dass sie gerade heimkommen.“

Der Paketbote! Ist es schon 16.00 Uhr? Nein, unsere Küchenuhr zeigt 15.55 Uhr. Wieso kommt der zu früh? Ist denn heutzutage auf niemand mehr Verlass?

„Für mich? Sicher? Komisch.“ Frauli sieht mich am Fenster sitzen. „Danke, ich glaube, ich weiß schon, wer da was bestellt hat.“


Sie erscheint mir etwas erregt als sie mir wenig später das Paket vor die Nase knallt.

„Was ist das?“ Ich schweige. „Wenn du wieder Spielzeug bestellt hast …“ Ich schweige. „Stell dich nicht stumm, wenn ich mit dir rede.“

Ob es hilft, wenn ich ohnmächtig werde? Ich verdrehe die Augen, atme tief ein und lasse mich niedersinken. Frauli klatscht in die Hände.

„Bravo! Bravissimo! Was für ein Talent!“ Meint sie das ernst? Stolz rapple ich mich auf, verbeuge mich. Verdammt, sie hat mich schon wieder reingelegt!

Liebes Tagebuch, nachdem mir Frauli einiges gekappt hat und ich extrem vorsichtig sein muss mit allem, was ich tue … ☹ Fortsetzung folgt.

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