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  • Autorenbildroswithazatlokal

10.05.2020


Liebes Tagebuch,

ich krieche heute nach meinem Morgennickerchen nichts Böses ahnend aus der Bettzeuglade, hopse auf den Schreibtisch und … finde den Laptop nicht. Der Schreibtisch ist leer. Ich mein, wie kann das sein? Die kann den doch nicht wegräumen, nur damit ich nicht schreiben kann, wenn sie nicht zu Hause ist. Warum sollte sie so etwas auch machen? Das ergibt alles keinen Sinn. Andererseits haben sie im Radio gesagt, dass der Neid an vielem schuld ist. Ob sie mich bremsen will in meinem Erfolgt? Und deswegen sogar den Laptop vor mir in Sicherheit bringt? Na, die ist ja mies.

In meiner Verzweiflung suche ich alle Schubladen im Kasten ab. Nix. Dann stöbere ich im Bad danach. Nix. Oh, das flauschige Badetuch. Das mag ich besonders. Nur kurz mal reinkuscheln. Aaaah, herrlich. Hm, manchmal steht der Laptop ja unten auf dem Tisch. Also runter ins Wohnzimmer. Nix. Vielleicht im Garten? Aber wieso sollte er im Garten sein? Egal, ich schau vorsichtshalber nach. Auf dem Terrassentisch steht er auch nicht. Hmmm.

"Hanni, suchst du mich?" Frauli sitzt, gut versteckt inmitten ihres Dschungels, auf der Liege und winkt mir zu. Wieso ist sie eigentlich daheim? Die sollte doch arbeiten sein. Egal. Im Hinlaufen erzähle ich ihr, dass der Laptop gestohlen wurde, ich schon überall nachgeschaut hab, er aber einfach verschwunden ist. Keuchend komme ich bei Frauli an. Sie grinst mich breit an. Hat sie mir nicht zugehört? Hallo, wir können nix schreiben, der Laptop ist weg! He, jetzt sehe ich es erst. Auf ihren Oberschenkeln balanciert sie den Laptop, tippelt vergnügt darauf herum.

"Wo warst du denn? Warst du in der Bettzeuglade?" Freundlich knuddelt sie mir das Fell. "Du hast sogar das Nachtmahl versäumt. Ich hab dir was aufgehoben." Wie jetzt? Das Nachtmahl versäumt? Ich? Hab ich etwa den ganzen Tag verschlafen? Das gibt`s doch nicht. Ich muss betäubt worden sein. Anders kann ich mir das nicht erklären. Wieso sollte ich sonst den ganzen Tag verschlafen? Ob sie mir was ins Futter mischt, damit ich in ihrer Abwesenheit nichts schreibe? Das würde wieder zu der Neidtheorie passen. Misstrauisch schaue ich sie an. Ich muss aufpassen, was ich ab jetzt fresse. Also, ich hätte ihr ja viel zugetraut, aber, dass sie soweit sinken würde ...

"Hanni, träumst du? Schau mal, Pappi!" Oh, ich hab gar nicht bemerkt, dass sie mir ein Wurstradl vor die Nase hält. Mmh, das riecht ja gut. Lecker.

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