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  • Autorenbildroswithazatlokal

08.07.2020


Liebes Tagebuch,


Frauli und ich schmusen gerade in aller Herrgottsfrühe, als es an der Tür klingelt. Ich renne wie der Blitz ins Schlafzimmer, versteck mich in meiner Bettzeuglade.


Ich höre Frauli jemanden begrüßen, Gelächter klingt an meine Ohren. Hm, dieses Gekichere kenne ich doch von irgendwoher. Das klingt mir ganz nach … Ute!


Vorsichtig kraxle ich aus der Bettzeuglade, schleiche zum Treppenabsatz und spähe nach unten. Aus dem Wohnzimmer erklingt Fraulis Stimme, Utes Lachen folgt unmittelbar darauf. Langsam schleiche ich nach unten. Mein Herz wummert.


Was, wenn ich mich irre? Nein, ausgeschlossen, ich kenne diese Stimme. Was, wenn jemand nur so tut, als wäre sie Ute? Aber warum sollte das jemand machen *grübel*? Vielleicht, damit die Miezekatze – also ich – glaubt, die Ute wäre hier. Genau, das ist es! Aber würde Frauli da mitspielen? Nein, niemals. Aber was, wenn diese Person auch Frauli täuscht?


Was will diese Frau mit ihrer Maskerade bezwecken? Der ganze Aufwand nur, damit ich glaube, Ute wäre bei uns frühstücken? Alles nur, damit ich mich aus meinem Versteck herauswage, hinuntergehe, dazusetze? Sehr merkwürdig. Aber auch sehr raffiniert.


Plötzlich höre ich Utes nachgemachte Stimme sagen: „Ja, da ist ja die süße Miezekatze. Na, so eine Süße aber auch.“ Taraaa, das ist der Beweis, es kann gar nicht die Ute sein! Warum ich das weiß? Na, weil die Ute das immer zu MIR sagt. Ha, die Betrügerin hat sich selbst entlarvt, indem sie mich mit der Nanni verwechselt.

Aber hat die falsche Ute denn keine Augen im Kopf? Wieso bitteschön bezeichnet sie die Nanni als süß? Aber egal. Fakt ist, sie ist eindeutig als Kidnapperin überführt.


Schnell renne ich die Treppe hinauf, husche zurück in die Bettzeuglade. Da hab ich ja nochmal Glück gehabt. Die hat von der süßen Miezekatze hier gehört und will mich entführen. Warum sonst sollte sie so ein Getue veranstalten. Aber ohne mich. Ich bleib hier oben bis die wieder weg ist. Puh, mein Herz überschlägt sich fast vor Aufregung.


Ob ich Frauli sagen soll, dass sie mit einer fremden Frau und nicht mit Ute Kaffee trinkt? Nein, dann müsste ich ja hinuntergehen, mich in Gefahr begeben. Ich würde mich regelrecht selbst ausliefern. Nein, Frauli passiert schon nichts. Die fremde Ute ist ja wegen mir hier und nicht wegen ihr.


Ich krieche tiefer unter meine Schmusedecke und versuche zu schlafen. Gut, dass niemand von meinem Versteck weiß.

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