Liebes Tagebuch,
es ist so eine Affenhitze. Ich halte das nicht mehr aus. Schön langsam beneide ich die Menschen. Die machen sich einfach nackig. Wie gerne hätte ich jetzt auch einen Reißverschluss im Fell.
Oder sie setzen sich ins Wasser. Angeblich kühlt das ab. Also, ich weiß nicht so recht. Erinnerst du dich, wie ich zu Frauli in die Badewanne gerutscht bin, liebes Tagebuch? Abkühlung war das mit Sicherheit keine.
Frauli dreht den Ventilator auf. Super. Der kühle Wind umspielt mich, bauscht mein Fell lustig auf. Hach, ist das schön.
Irgendwie wird’s mir kalt. Das bläst mich derart an, dieses Ventilatordings, unangenehm sag ich dir. Echt unangenehm. Ich spür direkt wie es mir die einzelnen Haare vom Körper weht. Ob das so sein soll?
Mein Fell wird in alle Richtungen verweht. Bis ich das wieder richtig frisiert kriege …
Meine Augen fühlen sich gar nicht wohl, liebes Tagebuch. Ich kann gar nicht richtig gucken. Dieser ständige Wind aber auch.
Mir ist kalt. Schön langsam brauche ich eine Decke. Da stimmt doch etwas nicht. Das ist sicher nicht normal so.
Endlich. Frauli dreht den Ventilator ab. Ach du meine Güte, mein Fell sieht aus. Total verstrubbelt. Am besten, ich fang gleich mit der Fellpflege an. So kann ich das keinesfalls lassen. Wenn mich da wer sieht.
Hach, ist das heiß heute. Ich halt das echt nicht mehr lange aus. Wieso dreht Frauli den Ventilator nicht endlich auf? Nur ein bisserl, nicht ganz so wild wie vorher.
Ich rinne regelrecht weg. Bald ist von mir nur mehr ein nasser Fleck auf der Couch. Echt, ich schwöre. Und Durst habe ich. Ich hab aber keine Kraft zum Aufstehen. Frauli könnte mir ruhig etwas anbieten. Wenn ich erst einmal verdurstet bin, ist es zu spät. Dann bereut sie bestimmt, dass sie sich nicht um mich gekümmert hat. Pfff!
Oh, sie dreht den Ventilator auf. Herrlich! Eine Wohltat.
Naja, ein wenig könnte sie ihn schon zurückdrehen, diesen Windbeutel. Niemand nimmt auf die Miezekatze Rücksicht. Fällt dir das auch auf? Aber war ja auch nicht anders zu erwarten.
Ich glaube, ich sitze mitten in einem Sturm. Sogar meine Wimpern flattern durch die Gegend.
Hallo, ich leide. Frauli! Hallo!
Na, endlich, sie dreht ihn wieder ab.
So eine Hitze, aber auch. Nicht zum Aushalten.
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