Liebes Tagebuch,
ich hab die ganze Nacht durchgeschrieben. Du kannst dir vorstellen, wie erledigt ich bin. Und das alles nur, weil Frauli so einen literarischer Unsinn verzapft. Perfektionistin, die ich nun einmal bin, habe ich die halbe Nacht ihr Geschreibsel verbessert. Auf alle Fälle muss ich während der Arbeit eingeschlafen sein.
Wach werde ich wegen dem Gekreische von Frauli. "Das gibts doch nicht! Wie hat DIE das gemacht? Wieso hat der Laptop das gespeichert? Wie kann eine Katze was verändern UND speichern?"
Wie würde man jetzt in einem Kitschroman lesen? Ah ja: Sie rauft sich verzweifelt das Haar. Naja, raufen tut sich Frauli ihre Haare nicht. Sie greift sich nur mit beiden Händen an den Kopf, steht da und wippt hin und her. Das sieht irgendwie total blöd aus. "Bitte nicht. Bitte nicht. Lass nicht alles weg sein", flüstert sie dabei die ganze Zeit.
"Kannst du nicht so wie die Nanni einfach faul irgendwo herumliegen? Wieso musst du dich immer so katzenuntypisch benehmen? Was ist nur los mit dir?" Frauli sieht mich grantig an. Ich seh schon, die kapiert`s einfach nicht. Wenn sie so weitermacht, wird sie nie an meinen Erfolg mit dem Tagebuch rankommen. Aber bitte, vielleicht will sie das ja gar nicht. Dann räume ich halt das Feld, sprich den Schreibtisch. Soll sie doch sehen, wie sie alleine zurechtkommt mit ihrem Schriftsteller-Scheiß.
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